Studentenprojekte in der Investmenttheorie

Entdecken Sie außergewöhnliche Arbeiten unserer Studenten, die theoretische Konzepte in praktische Finanzanalysen umsetzen und dabei innovative Ansätze für komplexe Marktherausforderungen entwickeln.

Praxisnahe Finanzforschung

Unsere Studenten arbeiten an realen Marktdaten und entwickeln eigene Analysemodelle. Dabei entstehen oft überraschende Einsichten in Portfoliotheorie und Risikomanagement.

Was mich besonders freut: Die jungen Forscher bringen frische Perspektiven in etablierte Theorien ein. Sie hinterfragen alte Annahmen und testen neue Hypothesen mit modernen Datenanalysemethoden.

Studenten bei der Analyse von Finanzmarktdaten

Entwicklungspfad unserer Projekte

Von grundlegenden Konzepten bis hin zu fortgeschrittenen Forschungsarbeiten – so entwickeln sich die Fähigkeiten unserer Studenten über die Zeit.

Grundlagenphase (Monate 1-3)

Studenten beginnen mit klassischen Portfoliomodellen und lernen die Grundprinzipien der Risikobewertung kennen. Erste Projekte konzentrieren sich auf Diversifikationsstrategien und die Anwendung des CAPM-Modells.

Portfoliotheorie Risikometriken Excel-Modellierung

Analysephase (Monate 4-6)

Die Projekte werden komplexer. Studenten entwickeln eigene Bewertungsmodelle und testen diese an historischen Marktdaten. Behavioral Finance spielt eine größere Rolle.

Quantitative Analyse Behavioral Finance Python/R

Spezialisierung (Monate 7-9)

Jeder Student wählt einen Schwerpunkt – von alternativen Investmentstrategien bis hin zu ESG-Integration. Die Arbeiten werden zunehmend forschungsorientiert und methodisch anspruchsvoller.

ESG-Analyse Alternative Investments Backtesting

Masterarbeit (Monate 10-12)

Die Abschlussarbeiten sind oft so gut, dass sie auf Fachkonferenzen präsentiert werden können. Studenten entwickeln völlig neue Ansätze oder verbessern bestehende Modelle erheblich.

Eigenständige Forschung Publikationsreife Präsentation

Praktische Projektanleitungen

Schritt-für-Schritt-Anleitungen für erfolgreiche Finanzprojekte – von der Datensammlung bis zur Ergebnispräsentation.

1

Datenanalyse Setup

Der erste Schritt jedes guten Projekts ist eine solide Datenbasis. Hier zeigen wir, wie Sie verlässliche Finanzquellen finden und strukturieren.

  • Datenquellen identifizieren und bewerten
  • Datenqualität prüfen und bereinigen
  • Zeitreihen synchronisieren und normalisieren
  • Backup-Strategien für kritische Datasets
2

Modellvalidierung

Ein Modell ist nur so gut wie seine Validierung. Wir zeigen bewährte Techniken für robuste Backtesting-Verfahren und Sensitivitätsanalysen.

  • Out-of-sample Testing durchführen
  • Walk-forward Analyse implementieren
  • Monte-Carlo Simulationen einsetzen
  • Stress-Testing unter Extrembedingungen
3

Ergebnispräsentation

Auch die beste Analyse nutzt nichts, wenn sie nicht überzeugend präsentiert wird. Von der Visualisierung bis zum Executive Summary.

  • Aussagekräftige Charts erstellen
  • Key Findings strukturiert darstellen
  • Limitationen ehrlich kommunizieren
  • Handlungsempfehlungen ableiten

Projektanalyse im Detail

Ein konkretes Beispiel zeigt, wie aus einer einfachen Fragestellung eine fundierte Forschungsarbeit entsteht.

Studentin bei der Finanzanalyse

Linnea Thorkildsen

Masterstudentin, 7. Semester

Projektdauer: 8 Monate
Datensätze: 12.000+ Titel
Zeitraum: 2010-2024
Methoden: 5 verschiedene

ESG-Faktoren in der Portfoliooptimierung

Linneas Forschung untersucht, ob ESG-Kriterien die Risk-Return-Profile von Portfolios systematisch beeinflussen. Dabei entwickelte sie einen neuartigen Ansatz zur Integration von Nachhaltigkeitsdaten in klassische Mean-Variance-Optimierung.

Datenintegration

Kombination von MSCI ESG-Ratings mit traditionellen Finanzmetriken über einen 15-Jahres-Zeitraum. Besondere Herausforderung war die unterschiedliche Verfügbarkeit der ESG-Daten.

Modellentwicklung

Erweiterung des Black-Litterman-Modells um ESG-Constraints. Die Studentin entwickelte ein eigenes Scoring-System, das sowohl absolute als auch relative ESG-Performance berücksichtigt.

Backtesting

Systematische Validierung mit Rolling-Window-Approach über verschiedene Marktzyklen. Besonders interessant: die Performance während der Corona-Krise und dem Ukrainekonflikt.

Sensitivitätsanalyse

Tests verschiedener ESG-Gewichtungen und Constraint-Level. Die Ergebnisse zeigten überraschende Nicht-Linearitäten bei der Optimierung.

Wichtigste Erkenntnisse

Die Arbeit zeigt, dass ESG-Integration nicht automatisch zu schlechterer Performance führt, aber die Timing-Komponente entscheidend ist. Linneas Modell erzielte in Stresssituationen stabilere Ergebnisse als traditionelle Ansätze – ein Fund, der bereits von mehreren Asset Managern aufgegriffen wurde.